Kompostierung – 

ein Erfolgsprinzip der Natur

Die Kompostierung ist eine kontrollierte Verwesung – ein Vorgang, der seit Jahr-millionen in der Natur überall in kleinem wie auch großem Maßstab permanent abläuft. In dem dort als Verrottung beziehungsweise Vermodern bezeichneten Vorgang bauen zuerst Mikroorganismen wie Bakterien, Pilze u. ä., im weiteren Verlauf Klein-Lebewesen wie Würmer, Asseln u. a. die Bestandteile der abgestorbenen Pflanzen zu Mulm, Walderde oder Moder ab. 


Diese Biomasse wird in ihre Einzelbestandteile zurückgeführt und steht dann den Pflanzen wieder als Nährstoff zur Verfügung.

Die kontrollierte Verwesung und Rückführung der organischen Stoffe ist lange bekannt: Bereits 350 v. Chr. verfasste Aristoteles die „Humus-Theorie“, wonach sich Pflanzen vom Humus ernähren. 


60 n. Chr. wird die Kompostierung von Columella in seinen Büchern über die Landwirtschaft beschrieben, Plinius der Ältere erwähnte sie so wie Cato der Ältere die Düngung seiner Weinreben mit Kompost beschrieb, den er aus Lupinen, Stroh, Bohnenstroh und Laub herstellte. 

Bioabfall

Wasser

Sauerstoff

Mikroorganismen

Wärme

Kohlendioxyd

Wasserdampf

Kompost

Im Gartenbau, in der Landwirtschaft und in der Abfallwirtschaft wird die Kompostierung gezielt eingesetzt, um organische Substanzen schnell und kontrolliert in Gartenerde umzuwandeln. 


Der Komposthaufen muss einen geeigneten Lebensraum für Mikroorganismen, Pilze und andere Kleinstlebewesen bieten, die für die Verrottung zwingend benötigt werden. 

Diese setzten bestimmte Lebensbedingungen, d.h. geeignete Nahrung voraus, bevor sie sich ansiedeln. So müssen beispielsweise grobe organische Stoffe wie beispielsweise Baumschnitt zerkleinert sein. Auch sollte die Mischung zwischen feuchten und trockenen Bio-Abfällen ausgeglichen sein. Und außerdem sind ausreichend Feuchtigkeit und eine beständige Luft- d.h. Sauerstoffzufuhr entscheidend.

Der Verrottungsprozess wird in der Regel vor allem von Pilzen und Bakterien eingeleitet. Sie zersetzen in der sogenannten Heißrotte (Abbauphase) nacheinander Kohlenhydrat-Verbindungen und Holzstoffe. Die Bakterien setzen Mineralstoffe und Stickstoffverbindungen frei, die so wieder verfügbar für Pflanzen werden, wenn der Kompost als Dünger verwendet wird.


Die typische Hitze in dieser Phase entsteht aus dem Energieüberschuss, der bei der 

Aufspaltung der Moleküle durch die Kleinstlebewesen freigesetzt wird. Durch die erhöhte Temperatur wiederum werden die Aktivitäten der Organismen gefördert, Krankheitserreger abgetötet und das Material schneller zersetzt.


In dieser Zeit verringert sich das Volumen des Kompostes stark – am Ende der ersten Phase, die ca. drei bis vier Wochen dauert, steht Frischkompost zur Verfügung, der als Mulch bereits auf Beete aufgebracht werden kann.

In der sog. Hauptrotte (Umbauphase) kom-men Asseln, Milben und Springschwänzchen hinzu, die das Pflanzenmaterial nun weiter umbauen.

Die Temperatur im Kompost sinkt auf 25 Grad. Diese Phase hat eine Dauer von zwei bis sechs Wochen.

Während der Nachrotte (Aufbauphase) kommt es durch die Verdauungs- und Grabungstätigkeiten von Lebewesen wie Regenwürmern oder Tausendfüßler zu einer Vermischung von organischen und

mineralischen Bestandteilen. Diese Phase dauert in etwa drei bis sechs Monate. Das Ergebnis ist abschließend dunkler, krümeliger und vor allem nährstoffreicher Fertigkompost.

Die Arbeitsschritte der technischen Kompostierung in z.B. Kompostierwerken unterscheiden sich je nach angewandtem Verfahren und bestehen analog aus Aufbereitung der Kompost-Rohstoffe, weitgehend kontrolliert ablaufender 

Intensivrotte, der anschließenden mehrwöchigen Nachrotte zur biologischen Stabilisierung des Kompostgutes und abschließend aus der Konfektionierung durch Siebung sowie Verpackung.

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Leicht erklärt – Beitrag der Kompostierung zum Kohlenstoffkreislaufs

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